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Das JFF – Institut für Medienpädagogik bietet im Rahmen der bezirklichen Förderung des Medienkompetenzzentrums Meko Neukölln kostenfreie medienpädagogische Workshops zur Prävention gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit an Schulen und außerschulischen Einrichtungen in Neukölln an.
Verschiedene Projektformate sind umsetzbar, von Workshops und Projekttagen bis zu regelmäßigen AGs, die individuell auf die Altersstufe und Zielgruppe, den zeitlichen Rahmen und die Bedarfe vor Ort angepasst werden.
Die Angebote können vorerst bis Ende 2024 umgesetzt werden.
Zielgruppe der Angebote sind Kinder und Jugendliche ab Jahrgangsstufe 5.
Wenn Sie noch in diesem Kalenderjahr Interesse an einem Workshop, Projekttag oder einer AG haben, melden Sie sich bitte bei uns per Mail an info@meko-neukoelln.berlin | Betreff: PRÄVENTION.
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
Über Fake News werden die Mechanismen des Internets und der Social Media Plattformen gezielt als Instrumente der Spaltung und Hetze missbraucht. Der Großteil der Jugendlichen nimmt Fake News mindestens selten oder gar häufig im Internet wahr. Das setzt voraus, dass die Jugendlichen überhaupt Desinformation erkennen. Wer aber verbreitet sie und mit welchen Zielen? Wie können sich Jugendliche dagegen wappnen und wehren? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigen sich die Jugendlichen in den Workshops. Indem sie Strategien und Mechanismen von Fake News kennenlernen und selbst anwenden, werden sie in ihrer kritischen Informationssuche und Meinungsbildung gestärkt.
In den Workshops werden Jugendliche für einengende und diskriminierende mediale Zuschreibungen und Botschaften sensibilisiert und darin gestärkt, Stereotype zu dekonstruieren. In reflektierenden und kreativen Prozessen erschaffen die Jugendlichen Charaktere und Geschichten, die aus den Schubladen ausbrechen und bereichern so eine oft einengende mediale Darstellung mit ihren alternativen Narrativen. Wir wollen damit Vorurteile abbauen und junge Menschen darin unterstützen, Stereotype nicht zu reproduzieren, sondern Lösungsstrategien zu entwickeln, sich gegen Diskriminierung einzusetzen und sich mit marginalisierten Personengruppen zu verbünden, um Vielfalt und Diversität zu stärken.
Hetzende, menschenverachtende und zu Gewalt aufrufende Rede (Hate Speech) ist Teil des Medienalltags und begegnet den meisten Jugendlichen längst im Netz. Sich dagegen zu positionieren, stellt für viele Jugendliche eine große Herausforderung dar; einerseits, da Hate Speech oder Hassrede fast schon zur Normalität gehören und Handlungsoptionen oftmals unbekannt sind, andererseits, da Gegenrede wiederum Angriffsfläche für Hater*innen bieten kann. In den Workshops sollen Jugendliche Handlungsoptionen kennenlernen und austesten. Sie erfahren Selbstwirksamkeit, stärken ihre Abwehrkräfte gegen Hass im Netz und eine auf demokratischen Werten bauende Diskussions- und Streitkultur wird gefördert.
Cybergrooming, das Versenden bzw. Erhalten von sogenannten „Dickpicks“, Pick Up Artists, die sexualisierte Gewalt verharmlosen, indem sie Tipps geben, wie Männer Frauen am besten zum Sex „überreden“ oder das Versenden von Nacktbildern eines*einer Mitschüler*in über den Klassenchat: Sexuelle Belästigung, Grenzverletzungen und sexualisierte Gewalt finden auch auf Social Media statt und sind dadurch Teil der digitalen Lebensrealität von Jugendlichen. Diese Phänomene als grenzüberschreitend und gewaltvoll einzuordnen, stellt für viele Jugendliche eine Herausforderung dar. In diesem Workshop werden diese daher benannt und eingeordnet und Jugendliche darin unterstützt, eigene Grenzen im Netz zu reflektieren. Jugendliche sollen sich hier aber auch mit Geschlechterrollen und der Mystifizierung von Sexualität (in den Medien) auseinandersetzen, die im Kontext sexualisierter digitaler Gewalt zur Normalisierung und Tarnung dieser beitragen.
Rechtsextreme Akteur*innen haben das Potential von Social Media, Jugendliche mit oftmals unterschwelligen Botschaften zu erreichen, längst für sich erkannt. In Memes, Mode oder Musik sprechen sie bewusst ein junges Publikum an. Jugendlichen fällt es meist schwer, rechte Botschaften und radikalisierende Strategien zu erkennen. Die Workshops sollen Jugendliche unterstützen, rechtsextreme und anti-pluralistische Botschaften im Netz zu erkennen, zu dekonstruieren und deren Wirkungsweisen zu durchdringen. Sie sollen zur Reflexion des eigenen Medienhandelns und gesellschaftlicher Entwicklungen sowie der damit verbundenen politischen Diskurse anregen und Jugendliche darin bestärken, mit pluralistischen und demokratischen Narrativen die Netzkultur aktiv mitzugestalten.
Die Auswirkungen des Nahostkonflikts in Deutschland und die Rolle unterschiedlicher medialer Kontexte hierbei führen zu einer Zuspitzung und Überforderung in Bildungseinrichtungen und zu rassistischem und antisemitischem Handeln. Um dem entgegenzuwirken, ist es unabdingbar die Zusammenhänge und Unterschiede der beiden Diskriminierungsformen und die Rolle der Medien zu vermitteln. In der schulischen und außerschulischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen soll es neben inhaltlichem Input Raum geben, in dem sie offen über ihre Schmerzen, Befürchtungen, Traumata und Trauer sprechen dürfen. Außerdem lernen sie Methoden kennen um sich zu empowern und nutzen mediale Tools, mit denen sie ihre Stimmen öffentlich hörbar und sichtbar machen können. In den Workshops wird ein zusätzlicher Fokus auf Social Media, sowie den Umgang mit (Des)Information gelegt.
Verschwörungserzählungen bieten vermeintlich einfache und eindeutige Erklärungen in einer komplexen Welt und stellen zweifelhafte Verbindungen her, wenn es zu den eigenen Überzeugungen passt. Die Grenze zu diskriminierenden, rassistischen, antisemitischen und rechtsextremen Inhalten ist dabei schnell überschritten. In den Workshops beschäftigen sich die Jugendlichen mit grundlegenden Fragen zum Thema Wahrheit & Lüge, Meinungen & Fakten, den Mechanismen und Stilmitteln von Verschwörungserzählungen und den Beweggründen hinter dem Glauben und Verbreiten solcher Geschichten. Eigens produzierte Erzählungen intensivieren das Verständnis und öffnen einen Dialog über individuelle und gesamtgesellschaftliche Konsequenzen.
Medienpädagogische Angebote zur Prävention gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
01. Mai 2024 - 31. Dezember 202408:00 - 21:00 Uhr
Medienpädagogische Angebote zur Prävention gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
Meko Neukölln
Donaustraße 88a
12043 Berlin